Susanne Blüml
1. Juli 2022
Ausgezeichnete Sauerstoffwerte bei AC Fill bestätigt
Fülltechnik in der Brauerei ist ein immer wieder umfassend diskutiertes Thema. Fast hat es den Anschein, als ginge es dann erstens um die Sauerstoffaufnahme beim Abfüllen, zweitens um die Sauerstoffaufnahme beim Abfüllen und drittens… Und das ist nur zu verständlich, denn Qualität zählt: beim Verbraucher, der allein im deutschen Biermarkt aus rund 6.000 Biervarianten wählen kann, und auch beim Brauer, denn er steht für sein Produkt und dessen Haltbarkeit ein.
Im Markt der kleinen und mittelständischen Brauereien ist aber das Gesamtpaket von Fülltechnik, Investitionsbudget und Partnerschaft mit dem Anbieter entscheidend. Der kurze Draht zum Hersteller, die schnelle Reaktion und nicht zuletzt langlebige, gut zu bedienende Technik sind bei einer Neuinvestition die Entscheidungskriterien schlechthin. Neben hervorragenden Sauerstoffwerten natürlich.
Wie muss der Füller aussehen, was muss er können?
Produktschonend, robust und flexibel – das sind die Standardanforderungen an Fülltechnik im Brauereibetrieb. Für Anwender im kleinen oder mittleren Leistungsbereich ist die Suche nach passender Fülltechnik nicht einfach. Atlantic C, Spezialist für Getränkeabfüll- und Verpackungsmaschinen in Bernkastel-Kues, Rheinland-Pfalz, bietet mit dem Maschinenprogramm AC Fill die passende Technik genau für diese Leistungen.
Geschäftsführer Rolf Gänz erläutert den Hintergrund: „Wir haben die Konzeption der Fülltechnik seit 2017 von der damaligen ICS aus Slowenien übernommen und sind damit das einzige Unternehmen, das Konstruktionen dieses Herstellers heute – natürlich in modernisierter Ausführung – anbietet. Diese Füller sind äußerst robust und zahlreich bei kleinen und mittelgroßen Brauereien im Einsatz.“ AC Fill wird in 13 Baugrößen für Leistungen zwischen 3.500 Flaschen bis 16.500 Flaschen pro Stunde gebaut und integriert alle Standards, die bei moderner Fülltechnik gefordert werden. Kunden definieren für die Auswahl der Fülltechnik bei einer Neuinvestition fünf zentrale Punkte:
Geringe Sauerstoffaufnahme während des Füllens
Einfache Umstellung auf neue Flaschenformate und Produkte
Höchste Hygiene mit CIP-Reinigung und Hygienic Design der gesamten Füllerkonstruktion
Einfache Bedienbarkeit im Füllbetrieb und bei Wartungsaufgaben
Niedrige Betriebs- und Wartungskosten
Top-Werte bei Sauerstoffaufnahme
Mit der Prüfung der Sauerstoffaufnahme während des Füllens erhielt Atlantic C für das Projekt bei der Brauerei Knoblach im oberfränkischen Schammelsdorf Bestätigung von unabhängiger Stelle.
Die Messung der Sauerstoffaufnahme bei diesem Füller erfolgte durch das Institut Romeis. Mit Werten von 0,011 mg O2/l bei der 0,5 l Euro-Flasche für die durchschnittliche Aufnahme an gelöstem Sauerstoff bei der Abfüllung sowie einer Gesamtsauerstoffaufnahme bei der Abfüllung von 0,057 mg O2/l spielt der Füller in der Top-Liga mit – und zwar mit einem füllrohrlosen Füllkonzept, das als bewährtes Füllverfahren im Gegendruckprinzip in vielen Brauereien genutzt wird. Aktuell festgelegte Garantiewerte für die durchschnittliche Gesamtsauerstoffaufnahme bei der Abfüllung liegen im Bereich von 0,080 – 0,100 mg O2/l.
Michael Knoblach, Inhaber der Gasthausbrauerei: „Der Füller mit 15 Füllstellen und einem 4-stelligen Kronenkorken-Verschließer ist sehr kompakt aufgebaut und überzeugt, wie der Test zeigt, mit sehr guten Werten bei der Sauerstoffaufnahme während des Füllens.“
Flexibilität bei den Abfüllprogrammen
Das füllrohrlose Füllverfahren im AC Fill ermöglicht Flexibilität. Ein Umbau von Füllrohren bei unterschiedlicher Flaschenhöhe – wie bei einem Langrohrfüller – wird in vielen Anwendungsfällen als nicht mehr zeitgemäß betrachtet. Die Flaschenvielfalt nimmt zu, denn besondere Flaschenformen ermöglichen die Differenzierung, und da muss der Füller mitspielen.
Standard ist das elektropneumatische Füllventil: Seit mehr als 20 Jahren ist diese Füllventil-Ausführung in der Abfüllung im Einsatz – und für jede Brauereigröße eine sinnvolle Lösung. Denn so lassen sich mit den hinterlegten Abfüllprogrammen Vorevakuierungs- und Entlastungszeiten genau einstellen. Für den Qualitätserhalt des Biers ist es sinnvoll, die erforderlichen Entlastungszeiten gezielt für jedes einzelne Produkt vordefinieren. Im Vergleich dazu sind dem Brauer mit mechanischen Füllmaschinen enge Grenzen gesetzt.“
Sicher adressiert: Hygiene und Produktsicherheit
Eigentlich eine Selbstverständlichkeit: Hygienic Design. Auch im kleinen und mittleren Leistungsbereich ist ein Füller mit Roof-Table-Vortisch in hochwertiger Edelstahl-Ausführung eine sinnvolle Investition. Die Konstruktion von AC Fill bietet langlebigen Standard, denn ein Füller ist bei vielen Brauereien im kleinen Leistungsbereich eine Lebensentscheidung. Sämtliche Oberflächen sind in Edelstahl ausgeführt und halten den Anforderungen etwa im Heißwasser-, Lauge- und Säure-Reinigungsprogramm stand – über lange Jahre. Mit dem integrierten CIP-System und manuell einzusetzenden CIP-Flaschen ist eine sichere Reinigung der Produktbereiche gewährleistet.
Das Thema Produktsicherheit betrifft vor allem Flaschenbruch. AC Fill erkennt über die Maschinensteuerung die Ventilstellung und damit Glasbruch innerhalb des Füllerkarussells und aktiviert die integrierten Sprühdüsen. Die elektronische Ansteuerung sorgt dafür, dass direkt benachbarte Flaschen nur zur Hälfte befüllt und einfach aus dem Flaschenstrom entnommen werden.
Bedienerfreundlichkeit
In der Praxis zeigt sich, dass Brauereien die Anbindung an eine übergeordnete Steuerung zumindest vorbereiten möchten, denn die Brauereien brauchen den Überblick. Rolf Gänz: „Heute sprechen wir über Industrie 4.0 und Digitalisierung in nahezu allen Geschäftsfeldern, da kann die Fülltechnik nicht außen vor bleiben. Ich bin sicher, dass die Brauereien beim Betrieb des Füllers eine schnelle Information am Bedienpanel gut nutzen können.“ Bei Produktionsstart bietet die Programmvorwahl die Auswahl der Flaschensorten und Produkte an, so dass alle sortenspezifischen Parameter sofort verfügbar sind. Weiterhin informiert das Display über geöffnete oder geschlossene Ventile, Stau- oder Mangelsituationen. Während des laufenden Füllprogramms liest das Brauereipersonal den z. B. Produktionsfortschritt auf einem Balkendiagramm ab und kann einen Produktwechsel auf diese Weise gut planen.
Total Cost of Ownership
Trotzdem muss der Füller handlich bleiben. Für die Brauer betrifft das vor allem Wartungsaufgaben und den Austausch von Verschließteilen. Durch den Einsatz von lebensdauergeschmierten Lagern konnte die Abschmierung von Füllerteilen in vielen Baugruppen minimiert werden. Für die Antriebe verfügt AC Fill über zentrale Schmierleitungen, die direkt am Maschinenrahmen angeordnet sind und eine komfortable Arbeit bei den regelmäßigen Wartungsaufgaben ermöglichen. Beim Medienverteiler wurden zwei zentral angeordnete Schmierleitungen auf dem Fülleroberteil integriert. Auch für diese Aufgabe sollten möglichst komfortable Bedingungen vorliegen.
Fazit
Auch im kleinen und mittleren Leistungsbereich bleibt die Zeit nicht stehen. Mit dem Trend hin zu saisontypischen Bieren und Sondereditionen in begrenzter Menge wird es immer wichtiger, in der Fülltechnik flexibel zu bleiben. Bei den Flaschenformaten wird die Vielfalt ein Thema bleiben. Es zahlt sich daher aus, in Füllsysteme zu investieren, die auf dem heutigen Stand der Technik sind. „Lohnfüllstrategien könnten noch verstärkt werden“, so Rolf Gänz, „um die Auslastung des eigenen Füllers zu optimieren und in Zeiten unsicherer Geschäftsentwicklung Verbesserungen in der Wirtschaftlichkeit erzielen.“